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Public Netbase t0 geht in Stellung

Eine militärische Verteidigungsanlage bringt zum Ausdruck, dass die oftmals beschworene "lebendige Vielfalt" entgegen der öffentlichen Darstellung noch immer bitter erkämpft und verteidigt werden muss.

OPEN REMOTE VIEWING

Wenn an den Tagen von 28. bis 30. Juni die offizielle Eröffnung des Wiener Museumsquartiers über die Bühne geht, wird auch Public Netbase t0 sich daran beteiligen, ohne jedoch zu wissen, ob eine weitere Zukunft an diesem Standort überhaupt gesichert ist.

Um auf diesen Umstand auch im Rahmen der Eröffnungsfeierlichkeiten aufmerksam zu machen, hat sich Public Netbase t0 bei seinem Projektbeitrag "Remote Viewing" für eine äußere Form entschieden, mit der auf den ersten Blick zum Ausdruck gebracht wird, dass die oftmals beschworene "lebendige Vielfalt" entgegen der öffentlichen Darstellung noch immer bitter erkämpft und verteidigt werden muss. Während an den drei Eröffnungstagen mit MQ-Lunchpaketen und Kulturpicknicks vor allem die Gemütlichkeit an diesem Ort gefeiert werden soll, wird Public Netbase t0 in einer im Staatsratshof eingerichteten militärischen Verteidigungsanlage daran erinnern, dass Kunst und Kultur nicht gemütlich sind - und schon gar nicht gefällig.

Dafür werden nicht zuletzt auch jene KünstlerInnen und Kunstinitiativen
sorgen, die im Rahmen der Medieninstallation von "Remote Viewing" ein interaktives Billboard mit Texten und Visuals speisen, das sowohl online als auch vor Ort als Projektion im Staatsratshof zu betrachten sein wird. Es sind dies Tanya Bednar, Sabine Bitter/Helmut Weber, Christian Hessle, Martin Krenn/Oliver Ressler, Maschek, Bady Minck, monochrom, Max Moswitzer, Georg Udovicic, Eva Wohlgemuth und WR.


Auch den BesucherInnen wird sich vor Ort die Möglichkeit bieten, über das WWW-Interface in Echtzeit in die Installation von "Remote Viewing" einzusteigen.

Wenn nach drei Tagen die Eröffnungsfeierlichkeiten zu Ende gehen, beginnt für das Museumsquartier der Alltag des offiziellen Betriebs. Ob dabei Initiativen wie Public Netbase t0 auch eine Anerkennung für die langjährige Belebung des Areals in Form einer vertraglich gesicherten Zukunft erhalten werden, ist bis heute zweifelhaft.

Es liegt daher einmal mehr an der Politik, gerade auch im Rahmen der Eröffnungsfeierlichkeiten dafür Sorge zu tragen, dass die Verwirklichung der kulturellen Vielfalt im Museumsquartier nicht dem Kalkül weiterer Hinhalte- und Verzögerungsabsichten zum Opfer fällt.

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